6./7.4.2019: Die Rheinische Schwalm, ein Fluss- oder Gewässerpunkt?

14 Tage kein Regen und schon rutschen viele Pegel in den nicht fahrbaren Bereich. Die Rheinische Schwalm, die bei Erkelenz entspringt und dann Richtung Maas fließt, hatte noch genug Wasser in den Feuchtgebieten gespeichert. Also machten wir uns Anfang April daran, diesen Flusspunkt zu erobern. Offiziell sind es eigentlich Gewässerpunkte, die ab einer gefahrenen Distanz von 15 km ins Fahrtenbuch eingetragen werden dürfen, und für die Schwalm gilt dies wohl besonders.

Kaum ein anderer Fluss verändert seinen Charakter auf seiner 45 km langen Reise zur Mündung. Bei nur 73 Höhenmeter werden mehr als zwei Dutzend ehemalige Mühlen und ihre Mühlenteiche gespeist – zumeist verschlammt und mühselig zu paddeln. Dazwischen mäandert der Bach, bei dem 2 m3/Sek schon Mittelwasser bedeutet, durch fantastische Wald-, Wiesen- und Auenlandschaften. Mit dem Hariksee durchfließt die Schwalm auch einen 8000-12000 Jahre alten, natürlichen See, der durch die Mühlrather Mühle bewirtschaftet wird. An den mit Ausflugslokalen und Feriensiedlungen dicht bebauten Ufern finden man auch den typischen, sozialen Wohnungsbau, der häufig an exquisiten Gewässern in ganz Deutschland anzutreffen ist. Die meisten Wehre sind zu fahrbaren Sohlgleiten umgebaut worden,  die übrigen Wehre konnten über die Fischtreppen bezwungen werden. Die letzten Kilometer vor der DE-NL-Grenze ist die Schwalm kanalisiert, hat aber rechts und links immer wieder Verbindungen zu Seenlandschaft von früheren Torf- und Kiesabbaugebieten. An der Grenze war dann der Ausstieg, die Befahrung der Schwalm ist ab hier nur im Winter mit einer Sondergenehmigung möglich. Diese könnte sich lohnen, da die Swalm (Schwalm) weitere 15 km auf niederländischem Gebiet bis zu Mündung fließt. Und dies wäre ein weiterer Gewässerpunkt.

Andreas und Elke